ORALCHIRURGIE

Als Teilgebiet der Zahnmedizin beschäftigt sich die Oralchirurgie mit der Diagnostik und Behandlung von zahnchirurgischen Eingriffen. Dr. Alavi ist Fachzahnarzt für Oralchirurgie und unser Spezialist, wenn es um oralchirurgische Behandlungen geht. Im Fachbereich Oralchirurgie konzentrieren wir uns auf die schonende Entfernung von Zähnen, die chirurgische Wurzelkanalbehandlung sowie die Entfernung von Zysten in der Kieferhöhle. Diese Spezialisierung bedeutet für unsere Patienten – selbst bei speziellen Eingriffen – nur einen Ansprechpartner während der Behandlungsdauer zu haben.

Zahn-Entfernung

Manchmal ist es nötig, Zähne zu ziehen, um die gesamte Mundsituation zu verbessern. Um Zähne und insbesondere Weisheitszähne möglichst behutsam und schonend entfernen zu können, sind eine langjährige Erfahrung, Feingefühl und Fingerfertigkeit entscheidende Kriterien.

Die häufigste Zahn-Entfernung ist in unserer Praxis die Weisheitszahn-Entfernung. Sie ist ein chirurgischer Eingriff, der viel oralchirurgisches Fingerspitzengefühl und eine gute bildgebende Diagnostik benötigt, um eine schonende Behandlung zu gewährleisten. Eine Weisheitszahn-Entfernung – auch Osteotomie genannt – erfolgt in örtlicher Betäubung. Aufgrund der Größe des Eingriffs muss die Wunde vernäht werden.

Je minimal-invasiver und vorsichtiger wir arbeiten, desto geringer wird die Schwellung ausfallen und umso rascher werden Sie sich erholen. Gönnen Sie sich nach der Behandlung Ruhe – auch dies trägt entscheidend zu Ihrer Genesung und damit auch zu Ihrem Wohlbefinden bei!

Die Entfernung eines Zahnes wird Extraktion genannt. Auch Zahn-Extraktionen führen wir in unserer Praxis unter örtlicher Betäubung durch. Um möglichst sanft und gewebeschonend zu arbeiten, wird der betroffene Zahn nicht einfach herausgezogen, sondern durch sanfte Bewegungen schrittweise langsam gelockert und sehr vorsichtig ausgehebelt.

Wenn eine spätere Implantation geplant ist, können wir bereits während der Extraktion den Knochen und das Zahnfleisch aufbauen, um perfekte Voraussetzungen für die Implantat-Behandlung zu schaffen. Mit diesem Vorgehen ersparen wir unseren Patienten den separaten Schritt der Vorbehandlung.

Was zu beachten ist

Wenn ein Zahn gezogen wird, sollte man vorab die weiterführenden Schritte sehr genau planen, denn schon kurz nach der Extraktion beginnt sich der Knochen abzubauen. Je länger eine Zahnlücke unversorgt bleibt, desto größer ist das Ausmaß des Knochenschwundes. Um dies zu vermeiden und spätere aufwändige Knochenaufbauarbeiten auszuschließen, sollte die Lücke deshalb in der Regel möglichst innerhalb von sechs bis acht Wochen idealerweise mit einem Implantat versorgt werden.

Dr. med. dent. Arzhang Alavi

Chirurgische Wurzelkanalbehandlung

In sehr seltenen Fällen kann eine chirurgische Wurzelkanalbehandlung notwendig werden, wenn eine konventionelle Wurzelkanalbehandlung nicht mehr ausreicht. Sie ist die letzte Möglichkeit erkrankte eigene Zähne zu retten.

Bakteriell bedingte Entzündungsherde, die über den Zahnnerv bereits in die Wurzelspitze vorgedrungen sind, müssen dauerhaft eliminiert werden, um den Verlust des Zahnes zu verhindern. Bei einer Wurzelkanalbehandlung werden die Wurzelkanäle über die Zahnfläche von innen her gereinigt. Bei einer Wurzelspitzenresektion (WSR) wird chirurgisch der Anteil der Wurzelspitze entfernt, der nicht ausreichend über den Wurzelkanal gereinigt werden konnte. Der Kanal wird anschließend mikrochirurgisch unter Sicht – mit Hilfe des Operationsmikroskops – mit einem biokompatiblen Material gefüllt.

Übrigens: Dieser Eingriff wird in unserer Praxis äußerst selten durchgeführt, da wir mit der konservativen Wurzelkanalbehandlung bei unseren Patienten Erfolge von fast 98 Prozent erzielen. Es ist nicht immer die klassische Chirurgie, die höchste Erfolge bringt. Häufig sind minimal-invasive Behandlungen ebenso zielführend.

Für einen größtmöglichen Behandlungserfolg arbeiten wir bei dieser Methode mit einem Operationsmikroskop mit 12facher Vergrößerung. Der oralchirurgische Eingriff erfolgt über eine seitliche Fensterung des Zahnfleisches und ermöglicht so den Zugang zum erkrankten Gebiet. Zunächst kürzen wir chirurgisch die freigelegte/en Wurzelspitze/en; das umliegende infizierte Gewebe wird dabei mit entfernt. Mit Ultraschall werden die Wurzelkanäle über die Wurzelspitzen her aufbereitet und gereinigt. Am Ende der Behandlung verschließen wir den Zahn bakteriendicht und vernähen das Wundgebiet.

Die Heilung von Knochen und Zahn werden anhand von Röntgenbildern über einen Zeitraum von mehreren Monaten überprüft.

Zysten-Entfernung

Zysten können prinzipiell – je nach Entstehung oder Ursache – als harmlos eingestuft werden. Dennoch sollte eine Kieferzyste umgehend behandelt werden, da sie gesunden Knochen verdrängt und dadurch den Zähnen ernsthaft schaden kann.

Arten von Zysten

Wenn ein Zahn die Ursache für die Entstehung der Kieferzyste ist, handelt es sich um eine odontogene Zyste. Meist ist eine bakterielle Infektion des Wurzelkanalsystems der Ausgangspunkt. Die radikuläre Zyste ist mit fast 80 Prozent die häufigste Form. Die Entzündung kann chronisch oder akut ablaufen. Odontogene Zysten können auch entwicklungsbedingt entstehen. So kann eine Fehlentwicklung von Zähnen ebenso für die Zystenbildung verantwortlich sein. In diesen Fällen handelt es sich um follikuläre Zysten. Von einer nicht-odontogene Zyste wird immer dann gesprochen, wenn sich die Zyste aus dem Gewebe im Kiefer gebildet hat. Übrigens: Männer sind häufiger betroffen als Frauen und Zysten treten vorrangig im jüngeren bis mittleren Lebensalter auf.

Entstehung von Zysten

Eine Zyste ist ein mit einer Hülle ausgekleideter Hohlraum, der mit Flüssigkeit oder – weitaus seltener – mit Gas gefüllt ist. An sich sind Zysten harmlos, jedoch nicht das, was durch sie entstehen kann: Da eine Zyste in sich geschlossen ist, kann sie nicht abfließen. In der Folge nimmt sie an Volumen zu. Je größer eine Zyste ist, desto mehr verdrängt sie den Kieferknochen und das umliegende Gewebe. Eine Zyste schmerzt nicht. Die fehlende Symptomatik erschwert das Erkennen der Zyste. Meist wird sie eher durch Zufall bei der Röntgendiagnostik entdeckt.

Behandlung von Zysten

In unserer Praxis stehen zwei Behandlungsmethoden zur Verfügung, um Zysten zu entfernen: Die Zystektomie und die Zystostomie.
Bei der Zystektomie entfernen wir die Zyste komplett operativ. Der entstandene Hohlraum wird in der Regel vom Blut gefüllt und regeneriert von selbst. Falls nötig, kann der Hohlraum auch mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt werden. Am Ende der Behandlung wird die Wunde stets vernäht.
Falls eine Zyste nicht entfernt werden kann, weil sie sich z.B. im Bereich der Nasen- oder Kieferhöhle oder eines erhaltungswürdigen Zahnes befindet, wenden wir die Zystostomie an. In diesen Fällen öffnen wir die Zyste, damit das Sekret ablaufen kann. Die Öffnung wird nicht vernäht, um dem Knochen schrittweise über die Zeit die Möglichkeit zur Regeneration zu geben.